Bregenzer Industriebetriebe sollen bald leichter Fotovoltaikanlagen (PV) auf ihren großen Flachdächern errichten können. Die Vorarlberger Landesregierung hat eine Änderung des Elektrizitätswirtschaftsgesetzes in Begutachtung geschickt, das die Grenze für elektrizitätsrechtlich bewilligungsfreie PV-Anlagen von 100 auf 500 Kilowatt erhöht. Auch für Unternehmen mit größeren Anlagen wird es besser: Das Bewilligungsverfahren soll zumindest ein wenig vereinfacht werden.
Fast alle betroffen
Der Vorarlberger Hausbesitzer, der sein Dach zur Energiegewinnung aufrüsten möchte, ist von dieser Änderung unberührt, wie Josef Burtscher, Leiter des Vorarlberger Energieinstituts, auf VN-Anfrage erklärt. „Da geht es nicht um kleine Dächer, sondern um Industriedächer.“ Er rechnet vor: Ein normales Haus produziere ungefähr fünf kW. „100 kW sind fast 1000 Quadratmeter PV-Fläche, das ist schon nicht ohne“, fährt er fort. Nun soll sich dieser Wert also verfünffachen. Laut Erläuterungen zum Gesetz bedeutet das: „Diese erhebliche Erhöhung des Schwellenwertes auf 500 kW bedeutet in der Praxis eine Bewilligungsfreistellung im Elektrizitätsrecht für die meisten üblicherweise errichteten Fotovoltaikanlagen in Vorarlberg.“
Frist verkürzt
Für die wenigen größeren Anlagen im Land hat die Gesetzesänderung ein einfacheres Bewilligungsverfahren parat. Statt wie bisher vier Wochen muss das Projekt zukünftig nur noch mindestens zwei und höchstens vier Wochen in der Gemeinde ausgehängt werden. Und da reicht ein Anschlag an der Amtstafel, nicht mehr in der Gemeinde. Der Unterschied: „Die Amtstafel kann sich auch außerhalb des Gemeindeamts im Freien befinden“, heißt es in den Erläuterungen.
Das neue Gesetz ist für jene Unternehmen geschaffen worden, die ihre PV-Anlage von den Illwerke VKW betreiben lassen. Anlagen, die von einem Elektrizitätsunternehmen betrieben werden, unterliegen nämlich nur dem Elektrizitätsrecht, das mit dieser Novelle geändert wird. Wer die PV-Anlagen ausschließlich für den privaten Gebrauch baut, unterliegt entweder der Gewerbeordnung (Unternehmen) oder dem Baurecht (Privathäuser). Bei Privaten geht es aber um fünf statt 500 kW.
Zur Erreichung der Klima- und Energieziele des Landes Kärnten ist die Errichtung von zusätzlichen Anlagen für die Produktion von erneuerbarer Energie dringend notwendig. Hier liegt der Schwerpunkt für Kärnten als Sonnenland insbesondere in der Erzeugung von Strom aus Photovoltaik. Dies ist nur eines von vielen Zielen der Kärntner Klima-Agenda, welche sich die Kärntner Landesregierung quer über alle Regierungsreferate hinweg als Schwerpunkt gesetzt hat.
Änderung der Förderungsrichtlinie
Weiters stand die Änderung der Förderungsrichtlinie „Alternativenergieförderung Kärnten 2019/2020“ auf der Tagesordnung: „Diese wird dahingehend abgeändert, dass weiterhin alle Kärntner Gemeinden höchstmögliche Förderungen von Bund und Land zusätzlich lukrieren können“, berichtet Schaar.
Bereits am 1. Juni startete die Photovoltaik-Offensive für den PV-Ausbau auf öffentlichen Gebäuden. „Damit wurde ein weiterer wichtiger Schritt zum verstärkten Ausbau der erneuerbaren Energieträger in Kärnten gesetzt, der es Gemeinden ermöglicht, nahezu kostenneutral klimarelevante Projekte voranzutreiben und die Kärntner Klimaagenda wieder ein Stück vorwärts zu bringen“, so Schaar abschließend.
Quelle: https://www.5min.at/202008301574/anfang-juni-startete-die-photovoltaik-offensive/
Riesige Solarkollektoren im Weltall könnten die Energieprobleme der Erde langfristig lösen und Flugzeuge direkt „auftanken“. Die Arbeiten an Prototypen laufen bereits.
„Wir könnten bereits jetzt so ein System entwickeln, das in fünf bis zehn Jahren einsatzbereit ist“, schätzt Florian Neukart, Energieexperte und Direktor von Volkswagen Advanced Technologies, im STANDARD-Gespräch. Die Entwickler stünden „vor gewaltigen, aber keinen unlösbaren Aufgaben“, so Neukart.
Woran scheitert die Umsetzung? Neben bestehenden technischen Herausforderungen wie etwa den gewaltigen Temperaturunterschieden von mehreren Hundert Grad binnen weniger Millimeter zwischen der Vorder- und der Rückseite der Paneele ist die Antwort recht einfach: Es fehlt an Geld, sehr viel Geld, aber auch an politischem Willen – denn hochgerechnet und inflationsbereinigt haben die ersten Mondmissionen der 1960er- und 1970er-Jahre teils deutlich mehr Geld verschlungen, als es manche Modelle für die neuen Energieträger im All voraussagen. Der Kalte Krieg rechtfertigte damals jedoch ganz andere Ausgaben – solche, die Staatsoberhäupter aktuell (noch) nicht auszugeben bereit sind.
Heikel bleibt freilich die Frage, wie die gewonnene Energie wieder die Erde erreichen soll? Tatsächlich wurden auch fixe Kabel in Betracht gezogen. Mit den aktuellen Materialien scheint dieser Weg aber ausgeschlossen. Deshalb hat sich in Wissenschafterkreisen mittlerweile die Idee der drahtlosen Übersendung durchgesetzt.
Die von den Kollektoren aufgenommene Energie der Sonne wird mithilfe von Photovoltaikanlagen in elektrische Energie umgewandelt. Anschließend wird sie per Mikrowellenstrahlen zur Erde gesendet und dort von einem einige Quadratkilometer großen Feld aus Kollektoren aufgefangen und wieder in elektrische Energie zurückverwandelt. Andere Ansätze nehmen Laser ins Visier, die weit weniger streuen würden, theoretisch aber gefährlicher wären als Radiowellen.
Quelle: https://www.derstandard.at/story/2000118933422/solarfarm-im-all-energie-von-dort-wo-die-sonne-nie
Photovoltaik ist ein Markt mit gewaltigem Wachstum
In riesigen Schritten nähert sich die weltweit installierte Solarkapazität der Marke von 1 Terawatt. Das entspricht 1 Million Megawatt und damit der Leistung von rund 300.000 Windturbinen der 3-Megawatt-Klasse. Für das laufende Jahr wird COVID-bedingt mit einer Stagnation gerechnet, aber schon 2021 erwarten die Experten von SolarPower Europe, dass der Zubau auf 150 Gigawatt anschwellen wird, nach 117 Gigawatt 2019.
Bis 2024 sollen es dann insgesamt schon 1,45 Terawatt sein. Zum Vergleich: Die weltweite Stromproduktion lag laut Enerdata 2019 bei 27 Terawattstunden, was pro Stunde gut 3 Terawatt ergibt. Wird also in 4 bis 5 Jahren schon die Hälfte des Bedarfs mit Solarstrom gedeckt? Nein, leider nicht. Da die Sonne nur einige Stunden pro Tag scheint, tragen Solarmodule bisher nur etwa 3 % bei. Selbst wenn die installierte Gesamtleistung im Laufe des Jahrzehnts zwei- bis dreimal verdoppelt wird, wird der Anteil bis 2030 wohl deutlich unter 20 % bleiben.
Zu bedenken ist schließlich noch, dass die Stromnachfrage im Zuge des Ausbaus der Elektromobilität und der Produktion von synthetischen Brennstoffen wie Wasserstoff, Methanol oder Ammoniak stark steigen wird. Somit wird klar, dass dieser Markt noch sehr lange mit hohen Raten wachsen kann.
ST. ANDRÄ. Um den Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energieträger voranzutreiben, fördert Energie- und Klimaschutzreferentin Landesrätin (LR) Sara Schaar Städte und Gemeinden bei der Umsetzung nachhaltiger Projekte. In Bezug auf Energieeffizienz nimmt die Stadtgemeinde St. Andrä bereits jetzt eine Vorreiterrolle ein.
Sonnenenergie am See
Nun konnte auch ein weiteres Projekt umgesetzt werden: Am St. Andräer See kam es zur Errichtung einer Photovoltaik-Anlage am Gebäude der Freizeitanlage, wo das Potenzial der Sonne zur Stromerzeugung ab sofort ideal genutzt werden kann. Zudem wurde eine Ladestation für Akkugeräte und E-Bikes installiert.
Schaar unterstützt diesen aktiven Beitrag zur klimafreundlichen Energienutzung mit einer Förderung von über 7.800 Euro. Bürgermeisterin Maria Knauder zeigt sich sehr erfreut: „Wir sind glücklich, dass wir mit dieser Unterstützung kostengünstig eine Photovoltaik-Anlage errichten konnten. Weitere Maßnahmen sind bereits in Planung.
Quelle: https://www.meinbezirk.at/wolfsberg/c-politik/foerderung-fuer-photovoltaik-anlage_a4179756
Klimaziele für die Jahre 2030 und 2040 erreichen, dann müssen die Anstrengungen im Bereich der Energie- und Umweltpolitik deutlich gesteigert werden. Denn für die Marktentwicklung der Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energie zeigt sich für 2019 ein ähnlich zögerlicher bis rückläufiger Trend wie die Jahre zuvor. Das geht aus einer vom Klimaschutzministerium herausgegebenen Marktstatistik zur Marktentwicklung innovativer Energietechnologien in Österreich für das Jahr 2019 hervor. Vor allem die verhaltenen energiepolitischen Signale und der Wettbewerb unter den Technologien der erneuerbaren Energien hätten sich hemmend ausgewirkt. Ebenso die niedrig bis moderaten Preise fossiler Energieträger und die milde Witterung, heißt es in der Studie.
Steigerung der PV-Leistung um den Faktor 3,5 notwendig
Die Photovoltaik legte um 32,7 Prozent oder 247 MW zu. Insgesamt kamen alle PV-Anlagen auf eine summierte Leistung von 1.702 MW und erzeugten 1,7 Mrd. kWh. Der Umsatz der Branche belief sich auf 677 Mio. Euro. Um die nationalen Klima- und Energieziele bis 2030 zu erreichen, brauche es aber einen jährlichen Zubau von 873 MW, heißt es in der Studie. Auf dem aktuellen Niveau bedeute dies eine jährliche Steigerung um den Faktor 3,5. Bei der Solarthermie wiederum bedeuteten 64,1 MW ein Minus von 7,9 Prozent. Insgesamt waren zuletzt Solarthermieanlagen im Umfang von 3.535 MW installiert. Ihr Ertrag belief sich auf rund 2 Mrd. kWh. Mit einem Umsatz von 358 Mio. Euro liegt die Branche auf dem vorletzten Platz.
Quelle: https://www.energate-messenger.de/news/204583/oesterreich-hinkt-energie–und-klimazielen-hinterher
Die Photovoltaikforschung arbeitet daran, die Wirkungsgrade von Solarzellen immer weiter zu erhöhen. Zunehmend rückt die Tandem-Photovoltaik dabei in den Fokus, bei der in unterschiedlichen Kombinationen leistungsstarke Solarzellenmaterialien zusammengeführt werden, um so das Sonnenspektrum bei der Umwandlung von Licht in elektrische Energie noch effizienter zu nutzen. Das Fraunhofer ISE verzeichnet jetzt mit 25,9 Prozent Wirkungsgrad einen neuen Rekordwirkungsgrad für Tandemsolarzellen. Und zwar für eine direkt auf Silizium gewachsene III-V/Si Tandemsolarzelle. Diese wurde erstmals auf einem kostengünstigen Siliziumsubstrat hergestellt. Laut dem Freiburger Forschungsinstitut ist damit ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu wirtschaftlichen Lösungen für die Tandem-Photovoltaik gelungen.
Es gibt unterschiedliche Ansätze, um Kombinationen aus III-V-Halbleitern und Siliziumsolarzellen herzustellen. So hält das Fraunhofer ISE seit 2019 den Rekordwirkungsgrad für Tandemsolarzellen mit 34,1 Prozent Wirkungsgrad für eine Tandemsolarzelle, bei der man die III-V Halbleiterschichten von einem Galliumarsenid-Substrat auf Silizium überträgt. Hierbei verbindet ein sogenannter Wafer-Bond die Schichten. Diese Technologie ist effizient aber teuer. Daher arbeitet das Solarforschungsinstitut seit vielen Jahren an direkteren Herstellungsverfahren, bei denen die III-V Schichten auf eine Siliziumsolarzelle abgeschieden werden. Hierbei ist es entscheidend, eine hohe Kristallqualität aller Schichten zu erhalten – eine große Herausforderung.