Solaranlage und Umwelt

Die Auswirkungen von Solaranlagen auf die Umwelt – gibt es wirklich eine positive Energiebilanz?

Die einen sagen Solarstrom ist die Zukunft, die Energiewende die die Welt braucht.  Andere meinen, bei der Produktion werden zu viele Schadstoffe freigegeben um eine positive Auswirkung auf die Umwelt zu haben. 
Aber wer hat Recht?  
Es gibt einige Perspektiven zu betrachten, bevor ein endgültiger Schluss gezogen werden kann. In diesem Post zeigen wir verschiedene Gründe um die Frage zu beantworten: „Ist Solarenergie gut für die Umwelt?“ 

Die Sonne scheint jeden Tag. Auch wenn der Himmel von Wolken bedeckt ist kommen genug Strahlen durch, um die Photovoltaikanlagen anzutreiben. Fossile Energieträger im Gegenzug neigen sich irgendwann dem Ende zu. Die Verbrennung fossiler Energieträger ist der Hauptgrund für den Anstieg der Treibhausgase in der Erdatmosphäre, und somit auch ein Hauptgrund für die menschengemachte globale Erwärmung. Solaranlagen produzieren CO2 freien Strom, und verhindern so die Freisetzung eines der wichtigsten Treibhausgase. Aber wie viel CO2 wird jetzt eigentlich durch die Produktion freigesetzt, und wie viel dann durch die Verwendung wieder eingespaart?

Um die Bilanz wirklich verstehen zu können sind einige Begriffe wichtig. 
Der Erntefaktor beschreibt das Verhältnis der genutzten Energie zur investierten Energie. Im Falle von Kraftwerken (jeglicher Art) meint die genutzte Energie meist Elektrizität, währen die investierte Energie die „graue Energie“ (Energiemenge für Herstellung, Transport, Lagerung, Verkauf und Entsorgung eines Produktes) beschreibt. Je höher dieser Wert, desto besser. Er verrät, wie oft die investierte Energie wieder eingespielt wird. Ein Wert über 1 bedeutet demnach eine positive Gesamtenergiebilanz. 
Die Energierücklaufzeit, oder energetische Amortisationszeit meint die Zeitspanne, die eine Anlage betrieben werden muss, um die investierte Energiemenge bereitzustellen.  
Bei Polykristallinen Solarzellen liegt die energetische Amortisation zwischen 2-5 Jahren und bei Monokristallinen zwischen 4-6 Jahren.  
Der Erntefaktor bei Polykristallinen liegt bei 6-14 und bei Monokristallinen 4-8. 
Natürlich sind die Werte immer Abhängig davon, wo und wie die Anlage produziert wird. Außerdem ist von einer Lebensdauer von 20-30 Jahren auszugehen. 
Wenn diese Werte betrachtet werden ergibt sich für Solarenergie ein Wert von 50g CO2/kWh. Im Vergleich dazu liegt der Wert für Braunkohle bei 1075g CO2/kWh. 
Photovoltaikanlagen produzieren also nicht einmal 5% des CO2, das in Kohlekraftwerken erzeugt wird. 
Verglichen mit 1 kWh Braunkohle-Energie spart 1 kWh Solarenergie ganze 1025 Gramm Kohlendioxid! 

Außer CO2 kann durch die Produktion von Solarmodulen außerdem noch Stickstofftrifluorid (NF3) entstehen. Das passiert allerdings nur bei manchen Dünnschicht-Technologien. NF3 wird zur Reinigung der Beschichtungsanlagen  von Dünnschicht-PV und Flachbildschirmen verwendet, dabei können Reste in die Atmosphäre gelangen. Stickstofftrifluorid ist 17.000 mal schädlicher als CO2. Dünnschicht-PV-Anlagen werden allerdings immer weniger produziert und auch das Auskommen der Gase ist eher selten. Die Mengen sind also insgesamt sehr gering, dennoch sollte eine Alternative gefunden werden.

Fazit ist also, dass Solaranlagen insgesamt sehr umweltfreundlich sind und dabei helfen, den CO2 Ausstoß zu minimieren. Optimal ist ein Kauf der Anlage innerhalb Europas um die graue Energie noch ein wenig zu Reduzieren und das Installieren der Anlage in Richtung Süden für die höchste Energieausbeute. Die Biodiversität wird laut einer Studie des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft (BNE) übrigens auch unterstützt, denn viele Heuschrecken- und Tagfalterarten finden in Solarparks ihr Zuhause.

Nach oben scrollen